Die Geschichte von Burglesau reicht weit zurück. Ein Gräberfeld aus karolingisch-ottonischer Zeit (7. bis 8. Jahrhundert) gibt Zeugnis einer frühen Besiedelung des Lesauer Tales. Dieses Gräberfeld grenzt nördlich an das Obere Dorf und liegt am Fuße des Rötelsbergs. Auf der anderen Seite des Tales erhebt sich der sagenumwobene Reisberg. Dort ist eine Höhensiedlung mit Funden des Endneolithikums, der Bronzezeit, der Urnenfelderzeit, der Hallstattzeit, der frühen Latènezeit, der Völkerwanderungszeit und des frühen Mittelalters nachgewiesen. Neben dieser Höhensiedlung, die möglicherweise als Burganlage ausgebaut war, befinden sich an anderer Stelle auf einem Bergsattel die Überreste einer mittelalterlichen Turmhügelburg.
Als erste urkundliche Erwähnung des Dorfes gilt eine Schenkung aus dem Jahr 1290: Gräfin Agnes von Truhendingen überließ in einem Vertrag das Dorf „Lesen“ dem Zisterzienserkloster Langheim. Bis zur Säkularisierung hatte das Kloster Besitz und Grundherrschaften an einem Hof in Burglesau.
Größte Grundherren waren das Hochstift Bamberg und die Adelsfamilie derer von Egloffstein. Mit der Säkularisierung verlor das Hochstift Bamberg die Grundherrschaft. Burglesau war dem Landgericht Schesslitz zugeordnet. Es war eine eigenständige Gemeinde.
Am 1. Januar 1974 wurde Burglesau nach Stübig eingemeindet. Seit dem 1. Mai 1978 gehört das Dorf zur Stadt Scheßlitz. Der Kleine Ort mit rund 170 Einwohner ist stolz auf seine Geschichte. Die Bewohner engagieren sich in zwei Vereinen: Der Feuerwehr und dem Kapellenbauverein.
Der Wasserwidder im Burglesauer Tal
Als Wasserwidder wird das kleine historische Gebäude am Bachlauf im Burglesauer Tal bezeichnet. Die darin eingebaute Technik diente zur Wasserversorgung von drei höhergelegenen Ortschaften. Eine durch Wasserkraft angetriebene Maschine pumpt das Wasser mit hohem Druck in ein Wasserreservoir. Dabei entsteht ein rhythmisches Klopfen, dass an die Stöße…
Projekt „Die Burglesauer Kirchwege“ ist umgesetzt
Informationstafeln zur Geschichte Der Kapellenbauverein Burglesau hat ein neues Projekt umgesetzt und erinnert an die einstige Bedeutung der zwei Kirchwege die aus dem Dorf führen: Ein Teil der Bewohner besuchte die Gottesdienste in Scheßlitz, der andere Teil musste nach Weichenwasserlos. Die besondere Geschichte des geteilten Dorfes erzählen…
Patronatsfest – Richtfest war vor 70 Jahren
Es ist eine ganz eigene Geschichte, die Geschichte der Kapelle von Burglesau: Als vor 70 Jahren das Richtfest gefeiert wurde, gab es weder eine Baugenehmigung durch das Landratsamt noch eine Genehmigung des Erzbischofs für das Bauvorhaben. Die Burglesauer haben trotzdem Fakten geschaffen und ihren Wunsch nach einer eigenen Kapelle einfach umgesetzt. Am Wochenende vom 8. und 9. Oktober 2022 feiert das Dorf sein Patronatsfest, begeht damit seine Herbstkirchweih und erinnert an die ganz eigene Geschichte seiner Kapelle.
Die Vogels-Mühle
Bereits im Mittelalter stand in Burglesau am Mühlbach (ein Seitenarm des Lesaubächleins) eine Mühle. Im 17. Jahrhundert befindet sie sich bereits im Besitz der Familie Vogel. Dies geht aus einem Streit des Andres Vogel mit den Grundherren derer von Egloffstein hervor. Demnach gab es um 1681 Differenzen…
Rittergut Burglesau
Über den Ursprung des Rittergut Burglesau ist nichts bekannt. Seine Anfänge nimmt es sicherlich in der mittelalterlichen Turmhügelburg oberhalb von Burglesau. Möglicherweise gehört sie zur nahegelegenen Giechburg als Vereidigungsposten. Bei der Schenkung von Burglesau an das Kloster Langheim 1290 wird keine Burg aufgezählt. Sie verblieb demnach wohl…
Burglesauer Kirchwege
Eine bis heute bestehende Besonderheit von Burglesau ist die kirchliche Teilung. Das Lesaubächlein zieht mitten durch den Ort die Grenze zwischen den beiden Pfarreien Scheßlitz und Weichenwasserlos. Mit dem Bau der Marienkapelle von Burglesau im Jahr 1952 löste sich das zuvor oft angespannte Verhältnis zwischen dem vorderen…