Geteiltes Dorf

Eine Besonderheit ist die kirchliche Teilung des katholisch geprägten Dorfes. Das Burglesauer Bächlein zieht mitten durch den Ort die Grenze zwischen den beiden Pfarreien St. Kilian zu Scheßlitz und St. Martin zu Weichenwasserlos. So gehörten die Höfe auf der linken Seite des Bachlaufes zu Scheßlitz und die Höfe und Häuser auf der rechten Seite zu Weichenwasserlos. Nicht nur die Gottesdienste wurden in unterschiedlichen Kirchen gefeiert, auch die Toten wurden auf den jeweiligen zur Pfarrei gehörenden Friedhöfen beigesetzt. Die schulpflichtigen Kinder besuchten unterschiedliche Schulen. Nach alten Überlieferungen hielt sich das Bewusstsein für die unterschiedliche pfarrliche Zugehörigkeit bis in die 1950er Jahre. Erst nach dem Bau der neuen Kapelle in der Ortsmitte von Burglesau änderte sich das Bewusstsein. Zwischenzeitig bilden die beiden Pfarreien mit weiteren Pfarreien im Stadtgebiet von Schesslitz die Seelsorgeeinheit Schesslitz. Vor dem Bau der Kapelle bildete in beiden Ortsteilen von Burglesau jeweils ein Kreuz die Mitte und den zentralen Treffpunkt zum Austausch und zum gemeinsamen Gebet. In einer historischen Karte aus der Zeit um 1840 sind die beiden Kreuze eingezeichnet und kennzeichnen die Mitte des vorderen und des hinteren Dorfes.