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Burglesauer Osterbrunnen

Pünktlich zum Palmsonntag haben die Burglesauer Frauen mit Unterstützung einiger Männer den Brunnen im Dorf für das Osterfest geschmückt. Seit der Neugestaltung der Dorfmitte ist der alte Brauch eines Osterbrunnens wieder neu aufgelebt. Bis einige Wochen nach Ostern zeigt sich der kunstvoll gestaltete Brunnen im österlichen Kleid.

Bittgang zum Felsenkreuz

Am Karfreitag wird in Burglesau wieder zum Bittgang eingeladen. Ziel ist das Felsenkreuz über dem Lesauer Tal. Vor 20 Jahren hat die Dorfgemeinschaft das ehemalige Kreuz der Dorfkapelle am Karfreitag auf einen Felsvorsprung des Rötelsberg getragen und dort aufgerichtet. In Erinnerung an dieses Ereignis geht jedes Jahr eine Kreuzweg-Prozession von der Dorfkapelle im Tal zum Felsenkreuz hinauf – dabei wird das Leiden und Sterben Jesu Christi an 14 Stationen betrachtet. Der Bittgang zum Karfreitag beginnt um 9 Uhr an der Dorfkapelle.

Die Stationen zum Burglesauer Herbst

Die Bäume an den Felshängen im Lesauer Tal haben sich in den letzten Wochen bunt gefärbt. Am Sonntag (05.11.2023) bilden sie die Kulisse für den Burglesauer Herbst. Über 30 Stationen gibt es im Dorf zu entdecken. Flohmarktstände, Marktstände, Kulinarisches und ein buntes Rahmenprogramm werden geboten sein.

Wie auch in den vergangenen Jahren werden am ersten Sonntag im November einige Höfe in Burglesau mit Flohmarktständen geöffnet. Hausrat, Dekoartikel, Antikes und selbstgefertigte Bastelarbeiten stehen ebenso wie Schönes und Nützliches zum Verkauf. In diesem Jahr gibt es auch ein paar Marktstände: Es werden regionale und handgefertigte Produkte angeboten. Zudem erwartet die Besucher wieder ein breites kulinarisches Angebot im Dorf: Bratwürste, Bier vom Fass, Pizza, Burger, selbstgebackene Kuchen und andere Köstlichkeiten warten auf die Besucher.

Für Klein und Groß wird eine Märchentante alte Geschichten und Märchen in der Remise des Weidnerhofs vorlesen. Für die Kinder wird es in ihrer Stube einiges zu entdecken geben. Zum Burglesauer Herbst wird der historische Wasserwidder im Naturschutzgebiet Burglesauer Tal zum letzten Mal vor der Winterpause geöffnet sein. Er liegt rund 900 Meter von der Ortsmitte entfernt am malerischen Burglesauer Bächlein. Eine Ideale Strecke für einen kleinen Spaziergang. Wer noch weiter wandern möchte kann bis hoch zum Felsenkreuz am Rötelsberg gehen und von dort den Blick auf das Dorf und das Tal genießen.

Ratsam ist aber dann ein Abstieg noch vor Beginn der Dämmerung. Um sich zu stärken und rechtzeitig zum Dorfrundgang wieder im Ort zu sein. Um 17 Uhr wird die historische Figur des letzten Burglesauer Schultheißen durch das Dorf führen. Er weiß viel aus der Geschichte von Burglesau zu berichten.

Der Wasserwidder im Burglesauer Tal

Als Wasserwidder wird das kleine historische Gebäude am Bachlauf im Burglesauer Tal bezeichnet. Die darin eingebaute Technik diente zur Wasserversorgung von drei höhergelegenen Ortschaften. Eine durch Wasserkraft angetriebene Maschine pumpt das Wasser mit hohem Druck in ein Wasserreservoir. Dabei entsteht ein rhythmisches Klopfen, dass an die Stöße eines Widders erinnert.

Wasser für drei Juradörfer

In den Juradörfern Gräfenhäusling, Schederndorf und Roßdorf war das Wasser schon immer sehr knapp. So gab es im 19. Jahrhundert mehrfach Bemühungen neue Brunnen in den Ortschaften zu bauen. Aber letztlich konnte der tägliche Bedarf an Wasser für die damals rund 450 Einwohner der drei Dörfer, für deren Viehhaltung und zwei Brauereien nicht abgedeckt werden. Deshalb schlossen sich die Gemeinden zu einer Wassergenossenschaft (Wasserzweckverband Schederndorfer Gruppe) zusammen und verfolgten das Ziel im Lesauer Tal einen Teil der Kaiderquellen zu fassen und als Trinkwasser mit Hilfe einer Pumpanlage in die höhergelegenen Dörfer zu befördern.

Technik der Augsburger Maschinenfabrik

Zunächst erwarb der Wasserzweckverband auf der Burglesauer Gemarkung nach langen Verhandlungen die nötigen Grundstücke für die Quellfassung, den Bau der Anlage sowie den Zu- und Steigleitungen. Dann konnte das Projekt endlich umgesetzt werden: Die Augsburger Maschinenfabrik erhielt 1896 den Auftrag eine Anlage für den Wasserzweckverband Schederndorfer Gruppe zu bauen und zu liefern. Die Technik mit der Werksnummer 498 wurde dann vor Ort in das ebenfalls 1896 neu errichtete Widdergebäude eingesetzt. Zeitgleich fassten die Bewohner der drei Juradörfer einen Teil der Kaiderquellen in ein Becken, um es über einer 700 Meter langen Zuleitung zur neuen Anlage fließen zu lassen. Die Leitungen für die Zu- und Steig-leitung aus Guss lieferte die Münchner Firma Jooss Söhne & Company.

Mit Druck nach oben

Über die neue Zuleitung wurden 14 Liter in der Sekunde in die Anlage geführt. Der Wasserdruck setzte die Turbine in Bewegung. Die Turbine wiederum setzte die angeschlossene Stoßmechanik (Wasserwidder) in Bewegung und pumpte so das Wasser der Zuleitung in einen Ausgleichkessel der Anlage und von dort in den 146 Meter höhergelegenen Hochwasserbehälter bei Gräfenhäusling. In einer Sekunde kam dort ein Liter Wasser an. Bereits 1896 konnte der Wasserwidder seine Funktion aufnehmen und zunächst vier Brunnen sowie 13 Hydranten versorgen.

Betrieb bis 2001

Im 20. Jahrhundert hat der Wasserzweckverband Schederndorfer Gruppe in den einzelnen Ortschaften die Haushalte nach und nach direkt an das Wasserleitungssystem angeschlossen. In den 1980er Jahren wurde zusätzlich ein Dieselmotor eingebaut, um die Förderkraft des Widders zu erhöhen. Bis zum 4. Januar 2001 war die Anlage in Betrieb. Die Anlage wurde 2023 grundlegend restauriert.

Wasserwidder: Erster Testlauf

Am 29. Juni fand ein Testlauf der technischen Anlage im historischen Wasserwidder statt. Nach über 22 Jahren wurde erstmals wieder der Schieber der Kaiderquellen geöffnet um das Wasser über die alten Leitungen zum Widdergebäude zu führen. Dort setzt die Wasserkraft das große Wasserrad in Bewegung. Für alle Beteiligten war nicht klar, ob die Anlage tatsächlich wieder laufen wird. Zuerst wurden die Leitungen gespült und schließlich nach und nach die Anlage in Betrieb genommen. Am Ende waren dann endlich die Schläge des Widders zu hören. Für das Kernteam der Sanierungsmaßnahme war es ein bewegender Moment. Am 17. September soll die Eröffnungsfeier sein. Bis dahin sind noch einige Arbeiten zu erledigen.