Bei strahlendem Sonnenschein hat Burglesau am Sonntag (17.09.2023) das Wasserwidderfest gefeiert. Anlass war der Abschluss der Sanierung des historischen Wasserwidders im Naturschutzgebiet Burglesauer Tal. Mit einem Gottesdienst in der Dorfkapelle wurde der Festtag begonnen. Anschließend zog ein Festzug am Bach entlang zum Wasserwidder. Es folgte die Segnung und die Wiederinbetriebnahme der technischen Anlage von 1896.
In seiner Predigt ging Pater Stefan Weig aus Eichstätt auf die Geschichte und die Bedeutung des Wasserwidders ein. Er zog Prallelen zum christlichen Leben. Wie das Wasser die technische Anlage antreibt, kann auch die Taufe mit Wasser als Antrieb für ein gelingendes Leben stehen. Nach dem Gottesdienst führte die Gruppe Philadelphia-Blech den Festzug an. Die Burglesauer Frankenhymne erklang. Neu hinzu kam an diesem Tag eine eigene Strophe für den Widder. Hinter dem Festzug transportierte ein Shuttle-Service einige Gäste zum Widder. Außerdem kam eine Gruppe an Oldtimer-Traktoren dazu.
Am Ziel angekommen übergab das Widderteam an Bürgermeister Roland Kauper den Schlüssel für das Gebäude. Seit Februar hat das Team um Martin Lieb und Georg Hoh unter der Bauleitung von Hans König die Sanierung durchgeführt. Ein rotes Band wurde symbolisch durchschnitten, der Segen gespendet und dann kam es zum eigentlichen Höhepunkt: Die Wiederinbetriebnahme. Dazu öffnete Wasserwart Martin Lieb den Schieber der Zuleitung zum Wasserwidder. Die gewaltige Wasserkraft setzte die Anlage in Bewegung. Das rhythmische Stoßen der Kolben baute sich sehr schneller auf. Dann rauschte und pochte es im Gebäude – wie früher. Viele merkten aber auch gleich, dass der Widder mit gedrosselter Kraft läuft – viel leiser als früher. Er muss jetzt nicht mehr für drei Ortschaften das Wasser befördern, sondern nur noch den neu errichteten Widderbrunnen oberhalb der Anlage bedienen. Der Brunnen erinnert an die Versorgung der Juradörfer mit dem Wasser der Kaiderquellen.
Nach dem Festakt am Wasserwidder zog die Festgemeinde wieder zurück ins Dorf. Bürgermeister Roland Kauper und Landrat Johann Kalb haben dann dort das Festbier angestochen: Das Widder-Bier der Brauerei Will aus Schederndorf. Bis 2001 versorgte der Widder die Brauerei mit Wasser. Zum Frühschoppen und zwischen den verschiedenen Grußworten spielte die Gruppe Philadelphia Blech im Dorf auf.
Für die Kinder gab es ein buntes Programm vielen Spielen rund ums Thema Wasser und dem Wasserwidder. Das Burglesau-Memory wurde beispielsweise gespielt. Als Dankeschön gab es für die Kinder ein Schiebepuzzle zur Erinnerung an den Tag.
In einer Ausstellung wurden Bilder, Filme und Einblick zur Geschichte des Wasserwidders gezeigt. Frauen aus dem Dorf sowie aus Gräfenhäusling, Schederndorf und Roßdorf haben Kuchen und Torten gebacken. Am Nachmittag sorgte das Duo Stefan & Steffen für Unterhaltung. Zudem gab es ab 17 Uhr Wein und Gesang im Weidnerhof. Die Chorgemeinschaft aus Giech war dazu nach Burglesau gekommen.
Gut angenommen waren auch die Führungen im Naturschutzgebiet Burglesauer Tal. Viele nutzen auch die Gelegenheit, die Cocktailbar im Stübiger Weg zu besuchen.