Burglesauer Frankenhymne

Die Burglesauer Frankenhymne oder auch Lesauer Lied genannt, übernimmt die ersten beiden Strophen der bekannten Frankenhymne nach dem Text des Romantikers Josef Victor von Scheffel. Ebenso ist die Melodie der Frankenhymne übernommen. Die angefügten drei Eigenstrophen beziehen sich auf den Ort Burglesau und dem heutigen Naturschutzgebiet Lesauer Tal. In der dritten Strophe wird der Bach besungen, der den Ort einst in zwei Pfarrgebiete aufteilte. Einigkeit über die Grenzen dieses Baches hinweg brachte gemäß dieser Strophe erst der Bau der Marienkapelle. In der vierten Strophe wird die seit dem Mittelalter nachgewiesene Vogels-Mühle besungen. Im dortigen Gasthaus trifft sich das Dorf am Stammtisch und feiert in geselliger Runde das Leben. Der Stolz auf die eigene Heimat wird mit dem Satz „Hier will ich ewig bleiben“ bezeugt – dieser Satz aus dem Lesauer Lied gilt zugleich auch als Wappenspruch von Burglesau. Mit der fünften Strophe wird auf die Patronin von Burglesau, auf die Gottesmutter Maria geschaut. Ihr Schutz für das Dorf und das Tal wird gewissermaßen erbeten – Berg und Fels sollen nicht wanken. Am Ende leuchtet das Lämplein vor ihrem Bild, ganz im Stil der romantischen Trinklieder, die Leute vom Wirtshaus nach Hause. Die Strophen wurden 2021 von Florian Prosch neu geordnet und zusammengesetzt.

1. Wohlauf, die Luft geht frisch und rein, wer lange sitzt, muß rosten! Den allerschönsten Sonnenschein läßt uns der Himmel kosten. Drum reich mir Stab und Ordenskleid der fahrenden Scholaren, ich will zur schönen Sommerzeit ins Land der Franken fahren. Valleri, vallera, valleri, vallera, ins Land der Franken fahren.

2. Der Wald steht grün, die Jagd geht gut, schwer ist das Korn geraten; sie können auf des Maines Flut die Schiffe kaum verladen. Bald hebt sich auch das Herbsten an, die Kelter hart des Weines; der Winzer Schutzherr Kilian beschert uns etwas Feines. Valleri, vallera, valleri, vallera, beschert uns etwas Feines.

3. Im Lesautal, da kehrn wir ein; mit seinen grünen Wiesen. Das Bächlein teilte einst den Ort nach Norden und nach Süden: Die einen pfarrn nach Wasserlos, auf Schäätz die andren ziehen. Das kleine Kirchlein mittendrin es brachte endlich Frieden! Valeri, valera, valeri, valera, es brachte endlich Frieden!

4. Wir ziehen weiter durch das Tal bis hin zur Vogels-Mühle. Stark ist das Bier und süß der Wein, wie wohl ich mich doch fühle! Das Leben wird gefeiert hier, das Herz, es kann nicht schweigen! Drum singt aus voller Brust mit mir: Hier will ich ewig bleiben. Valeri, valera, valeri, valera, hier will ich ewig bleiben.

5. Die himmlische Frau Königin, die Herzogin von Franken, hält schützend ihre Hand dahin, daß Fels und Berg nicht wanken. Ein Lämplein brennt vor ihrem Bild und leuchtet frommen Seelen. Auch manchen der sein Durst gestillt, ermahnt es heim zu gehen. Valeri, valera, valeri, valera, ermahnt es heim zu gehen.